Lebensberichte & Familienchroniken

Friedrich Rohde (Stutthof 1895 - Saßnitz 1970)
Danziger Volkstagsabgeordneter, Fischer und Sozialist

06/2020
 

 

Rüdiger Zimmermann, Historiker und langjähriger Mitarbeiter der Friedrich Ebert Stiftung, veröffentlichte 2020 ein kleines Werk über Friedrich Rohde "als Privatdruck in kleiner Auflage für Freunde und Familienangehörige".

Über Rüdiger Zimmermann bei Wikipedia.

Uwe Waldling vom Forum.Danzig.de vermittelte jetzt die Genehmigung, das Buch hier in digitalisierter Form einzustellen.

An Friedrich Rohde ist Rüdiger Zimmermann aus zwei Gründen interessiert: Zum einen, um dem Leben eines nach 1945 "verschollenen" ehemaligen Abgeordneten des Danziger Volkstages nachzuspüren, zum anderen: "Das Interesse an der eigenen Familiengeschichte". Er ist entfernt mit Friedrich Rohde verwandt.

Download des Buches Friedrich Rohde
pdf, ca. 6 MB

Friedrich Rohde wird am 06.09.1895 in Stutthof als Sohn des Fischers August Rohde und der Renata Duwensee geboren und am 06.10.1895 in Steegen getauft.

Friedrich Rohde lernt in Stutthof das Fischen bei seinem Vater, wird Arbeiter, kommt mit Sozialdemokraten in Kontakt, tritt der SPD und der Gewerkschaft bei, dient im Wk I, ist im Matrosenaufstand 1918 in Kiel engagiert, kehrt nach Danzig zurück, wird Betriebsrat auf der Danziger Werft, geht nach Geestemünde / Bremerhaven zwecks Arbeit auf Fischtrawlern, von dort 1924 wieder nach Stutthof als Fischer, Kolonialwarenhändler, Gastwirt und Vorsitzender der SPD, ist Abgeordneter im Danziger Volkstag von 1927 bis 1930, wird Fischereimeister und Fischereilehrmeister, Kreistagsabgeordneter, gerät mehrfach unter Druck während der Nazi-Zeit, wird 1945 / 46 während der russischen und polnischen Zeit zum Bürgermeister von Stutthof bestimmt, 1946 ausgewiesen, landet über Umwege in Saßnitz, Rügen, ist in führender Funktion beteiligt am Aufbau des "Volkseigenen Betriebs Ostseefischerei Saßnitz", fällt als ehemaliger SPD-ler in Ungnade, wird rehabilitiert ...

Ein ereignisreiches Leben in ereignisreichen Zeiten.

Dank an Rüdiger Zimmermann.

Rechts: Friedrich Rohde, ca. 1925