Wotzlaff im September
2016: Wir wandern
durch die Kirchenruine und versuchen, die Texte auf Grabsteinen zu
entziffern - überwiegend schwierig bis unmöglich: Es fehlen uns die
notwendigen Werkzeuge wie Kreide, Taschenlampe, etc., um die
Vertiefungen und Erhöhungen auf den Grabsteinen und -platten erkennbar
zu machen.
Ein Herr
spricht uns an. Er erweist sich als der hiesige Pfarrer
Waldemar Naczk. Er lädt uns in sein Haus ein, bewirtet uns mit Kaffee
und Keksen und zeigt uns in einem Ordner Bilder und Dokumente ... die
sich zum Teil sofort als Riesenüberraschung für uns erweisen: Ein
Ortsplan von Wotzlaff mit der Einwohnerliste von 1939, ein Photo der Heirat von
Verwandten im Jahr 1940 ... Pfarrer Waldemar zieht einige Kopien für uns. Ich
zeige ihm meine Aufnahmen vom Kirchenbuch von
Wotzlaff - ja, daran wäre er sehr interessiert. Er bringt einen Stick zum Kopieren. "Zu klein!" Er bringt eine große externe Festplatte.
"Besser!" Ich kopiere ihm etliches auf seine Platte und entdecke, dass
sich darauf Bilder und viele Dokumente von Wotzlaff und den benachbarten
Dörfern befinden. - Die Verständigung ist nicht ganz einfach aber ich
darf kopieren ...
Beglückt
ziehen wir von dannen.
Die Wochen
danach bin ich am Aufräumen. Viele der erhaltenen Dateien sind mehrfach
vorhanden, sie sind nicht sortiert, die Dateinamen enthalten spezifische
polnische Buchstaben, weswegen meine Programme sie nicht öffnen ... aber
irgendwann steht die Sache, und ich kann anfangen, mich mit den Inhalten
zu beschäftigen - und die sind teilweise einfach sensationell! Denn die
Grabsteine, die wir in und um die Kirchenruine gesehen haben, sind von
einem Danziger archäologischen Institut untersucht worden. Zudem gibt es einige
sehr gute Aufnahmen - Pfarrer Waldemar ist Hobbyphotograph ...
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Die Kirche von Wotzlaff
1923
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