Wir verlassen Elbing, biegen in den Kraffohl- / Jagiellonenkanal,
widmen uns der Grünen Hölle und bewegen uns genauso "schnell" wie auf dem
Hinweg ... bis kurz vor der Schleuse zur Nogat der Motor ein uns bis
dahin unbekanntes Konzert an Pieptönen von sich gibt und abstirbt.
Punkt. Fertig. Aus. Und nun?
Leider hat Wulf bei der Deutschen Kriegsmarine nur am
Steuer eines Kreuzers drehen dürfen. In den Maschinenraum hätte man ihn
stecken sollen, das würde uns jetzt vielleicht mehr helfen!
Es bleibt nur, Łukasz anzurufen. Es dauert eine
Weile, bis er kapiert: Ja, der Motor hat Pieptöne von sich gegeben. Das
Analyseresultat entspricht dem, was wir uns schon gedacht haben. Der
Motor ist überhitzt. Er instruiert uns, die Motorabdeckung abzunehmen.
Und dann sollen wir einen Schlauch abziehen ... aber welchen? Die mäßige
Telefonverbindung tut ihr übriges, wir sind nicht sicher, welchen
Schlauch er meint ... denn da sind vier oder fünf. Und wenn wir den
falschen Schlauch an der falschen Stelle rausziehen oder zerreißen, dann
wird's
zappenduster ... Łukasz kündigt an, den Techniker aus Elbing zu
schicken, der ihm die Motoren wartet. Ja, ja, noch heute, nein, nicht
morgen und auch nicht nächstes Jahr ... heute.
Das Boot liegt ruhig im grünen Wasserfarnbrei. Wir dösen vor uns hin.
Nach einer halben Stunde hören wir ein stärker werdendes Brummen. Auf
uns kommt eine Art Rennboot zugeschossen. Eine elegante Kurve, wir
nicken im Takt der erzeugten Bugwellen, der Techniker legt an.
Dzień
dobry. Er
klettert aufs Boot, geht zum Motor, zieht einen Schlauch ab. Motor
anlassen. Dieser brummt friedlich vor sich hin, aus dem Schlauch
tröpfelt Wasser. Problem gelöst. Falls das wieder auftritt, sollen wir
nur diesen Schlauch abziehen, bzw. noch besser, ihn gar nicht mehr
aufstecken ...
Allmählich beginnen wir Dösels zu kapieren: Wir gingen davon aus, dass
die Kühlwasserzufuhr verstopft sei. War sie aber nicht. Das Problem lag
auf der linken Seite des Motors - vom Boot aus gesehen - bei dem
Wasserauslass. Dort ist ein Filter, der verstopft, das Wasser staut sich
und wird allmählich heiß ...
Ab jetzt fahren wir ohne Motorabdeckung - was den Geräuschpegel etwas
steigen lässt - und beobachten unentwegt, ob der Motor auch schön vor
sich hinpieselt ...
Dziękuję,
tschau. Der Rennmechaniker legt ab, saust Richtung Schleuse, hindurch,
dreht ein paar Kreise ... und schafft uns damit eine freie Bahn aus der
Grünen Hölle. |
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