Auf dem Weichsel-Werder-Ring
Die Entdeckung der Langsamkeit im Jahr 2013


 

 

Im Werder Museum in Tiegenhof / Nowy Dwór Gdański und bei Marek Opitz im Vorlaubenhaus in Tiegenhagen

Nach vielen Kurven und etlichen Abzweigungen - ich verliere die Übersicht - erreichen wir Tiegenhagen.

Ein Vorlaubenhaus mit  fünf Ständern, abgetragen und in mehrjähriger Arbeit neu errichtet. Gewaltig. Die Seele jubelt! Sind die fünf Hufen (ca. 90 Hektar) Land noch vorhanden?

An das Grundstück angrenzend eine Anlage mit Feldsteinen und Grabsteinen. Die Feldsteine stammen aus dem Fundament eines Wirtschaftsgebäudes, das hier ursprünglich stand. Zum Teil sind sie mit Zeichen versehen. Es entspinnt sich eine Diskussion darüber, ob es sich um Hofmarken handelt. Kann es sein, dass auch Steine mit Hofmarken versehen wurden? Falls ja, dann müssen sie wohl aus einem noch älteren, abgerissenen Haus stammen.

Marek Opitz begrüßt uns - in der Mitte, rechts sein Bruder -, führt uns durch das Haus und erklärt die Struktur des Vorlaubenhauses und wie es Stück für Stück errichtet wurde. Sein Bruder übersetzt. Ich denke an das Knoopsche Vorlaubenhaus in Nickelswalde und was wir denn so hätten schultern müssen, wenn es zu einem Kauf gekommen wäre ...

Wir landen im "Esszimmer" mit einem reich gedeckten Tisch, Käse, Weintrauben ... Es folgen lange Diskussionen sowie eine Einführung über die wahre Kunst des Trinkens des Manchandels mit Pflaume aus den originären Gläsern. Mhhhh ...

Marek erläutert das Leiden des Photographen im Werder: "Die Landschaft ist immer ein Strich!" Fürwahr, da ist was dran. Deswegen hat er sich in die Lüfte geschwungen und das Werder von oben photographiert. Später kaufen wir sein Buch in Danzig. Ein schöner, sehr schöner Bildband.

Beschwingt ziehen wir von dannen. Siggi trotzt dem polnischen 0-Promille-Gebot und bringt uns heile zurück nach Fischerbabke.


Unser Dank an Marek und Piotr Opitz, sowie ihren Mitstreitern: Ein wunderbarer, spannender Nachmittag!

Dziękuję!

www.opitz.pl

Piotr  Opitz: "Wir sind immer an Artefakten und Dokumenten aus dem Werder für das Museum interessiert. Es können auch Kopien sein!" Ich denke nach ... eines Tages ... da gibt es einiges, was eher ins Museum gehört als zu mir nach Hause. Heinz Pohl hat aus seinem reichlichen Fundus hier schon viel deponiert.