Auf
der Elbinger Weichsel
zum Haff
Wir legen ab,
fahren um Helgoland herum, warten, bis sich die Brücke öffnet und
tuckern auf der Elbinger Weichsel Richtung Haff.
Das Wetter
bessert sich, zunehmend dringt die Sonne durch die Wolken.
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Ralf erweist sich noch ein bisschen erschöpft vom
Vortag, ist aber bald wieder auf den Beinen.
Wir genießen die breite, schwimmfarnlose Fahrrinne und
erfreuen uns an zahlreichen startenden und landenden Schwänen.
Siggi geht seiner nun täglichen Beschäftigung nach:
Angelschnur ausrollen, Haken und Schwimmer befestigen, am Heck
rauswerfen, den hinter dem Boot hergezogenen Schwimmer beobachten.
Irgendwann holt er die Schnur wieder rein und verpackt sorgfältig die
Angelausrüstung in einer Kiste. Mehr ist nicht zu berichten, denn in den
gesamten zwei Wochen auf dem Wasser beißt kein einziger Fisch an. Siggi
erlebt den Frust des Lebens, zumal wir an hunderten von Anglern
vorbeifahren ... während wir anderen froh sind, bezüglich unserer
Versorgung mit Lebensmitteln nicht auf Siggi gesetzt zu haben ... Es werden
mehrere Thesen zu Siggis Misserfolg gehandelt: Wegen Überfischung gibt
es keinen Fisch mehr - Wolfgang Naujocks bestätigt später, dass die
Überfischung durch illegale Fischerei ein ernstes Problem im Werder sei.
Dann sitzen all die Angler am Ufer und in ihren Booten nur da rum, um
ein Ritual zu pflegen und die Zeit totzuschlagen? Aber es stimmt, was
wir bei einigen Anglern in den Eimern an Fisch sehen, macht einen
ziemlich kümmerlichen Eindruck. Demzufolge sind heute die vom polnischen
König dem Dorf Stuba gewährten Rechte zur Fischerei von Zander, Braßen,
Hecht, NeunAugen und gelegentlich Lachs in einem kleinen Arm der Nogath
und im Haf nicht mehr das Papier wert, auf dem sie u.a. bei der
Landeserhebung 1772 standen ... zumindest bezüglich der Versorgung mit
Fisch ging es unserem 5-fachen Urgroßvater Ephraim Jahn (ca. 1730 bis
vor 1789), Mitnachbar, Laaken und Großschipper in Stuba, offensichtlich
besser als den heutigen Bewohnern ...
Die zweite These bzgl. des mangelnden Angelerfolges
lautet: Die Fische sind faul. Die denken überhaupt nicht daran, einem
mit drei bis vier Kilometer gezogenen Angelhaken nachzujagen. Sie sind
es gewohnt, dass man ihnen den Haken vor die Nase hängt, so dass sie in
aller Ruhe entscheiden können, ob sie nach dem Haken schnappen - oder
auch nicht.
Die dritte These: Wir haben überhaupt keine Erlaubnis
für das Angeln. Das wissen die Fische, und deswegen lassen sie Siggis
Haken ungerührt vorbeisausen.
Und die letzte These: Wir haben - einschließlich Siggi
- einfach keine Ahnung vom Angeln.
Nach einigen Erörterungen kommen wir fast einstimmig
überein, dass These 4 am wahrscheinlichsten zutrifft ... Kopf hoch,
Siggi!
Irgendwann liegt auf der Steuerbordseite die
Hornkampe. |
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Dort ist 1792 unsere 3-fache Urgroßmutter Caroline
Philippine Florentina Renate Wannow geboren, die ca. 1815 den
Hofbesitzer und Kirchenvorsteher Johann Jacob Schumacher in Klein Zünder
heiratete. 1836 verließ Johann Jacob Weib, Kinder und Hof und heiratete
in einen Hof in Groß Zünder ein. Caroline Philippine Florentina Renate
starb 1854 in Klein Zünder. Durch sie lässt sich eine direkte Verbindung
zum 9-fachen Urgroßvater Mathias Wannow herstellen, 1547 bis 1589
Pfarrer in Sorquitten, Ostpreußen, Landwirt & Gutsbesitzer, geboren
circa 1512.
An der Mündung der Elbinger Weichsel werfen wir einen
kurzen Blick auf das Haff und biegen dann nach Süden in die Nogat ein. |
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