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Chronik Anno 1663 |
Anmerkungen |
Den 25. July kam S.
Gn. Der Herr Bürgermeister und Starosta Herr Adrian von der Linden
zu mir auf die Mittags Mahlzeit, schikte aber Vorher daZu einen
stattlichen Rindern Braten, ein flaschfutter wein und weiß Brod, waar
gar wohlgemuht und freundlich, ordnete in der Kirchen für mich und meine
Frau einen Raum zu den Stülen und musten die [zu]vor abgerückten, doch
wider hingesetzten Stüle wider herab gerükket worden, daß nach erster
meinung der Vorsteher ein Stul für den Prediger hingebauet werden konte;
NB: Predigerstuhl it. vor die Frau. If. Supr. pag. 10 it. p. 5.
Der Schulmeisterin
wurde auch ein absonderlicher Sitz geordnet, die Turm Thür geöffnet, daß
sie umb der reysenden willen, wenn geprediget wird, offen stehen soll.
NB: Turmthür sol unter dem Gottesdienst immer offen seyn. |
Die Einschübe und
Anmerkungen von Johann Moneta, Prediger von 1728 bis 1757, sind in blau dargestellt.
Adrian von der Linde Bürgermeister 1645 - 1682 |
Die Bretter Zwisch
diß und S. Michaelis an den beyden seiten der Kirchen abZu brechen,
Verehrte Holtz ausm Grebinschen Walde zum Thorweg in die Mauer am
Kirchhof gegen den Thurm über (NB:
Kirchentorweg), verhieß ein Neu Tauf Becken, Verordnete Peter
Dieter, Teichgeschworener, zum Kirchvorsteher an Bartel Bolden
Stelle und daß er in desselben Stul und Stelle treten und sitzen solte,
daß geschach in meiner Stube, item daß die unnötigen Schultzen gebot
ohne erhebliche ursach deß Sontags aufgehoben sein solten, und wo in
noth wegen am Sontag Schulzengebot gehalten werden solte
(Schultzengebotte am Sonntage p.),
glock 4 Nach Mittag ihren anfang haben solte, item dem Schulmeister sein
quartal von denen Kindern* (NB:
Schulquartal der Schulmeister) so von # 7 bis 14 Jahre alt sein,
sie gehen zur Schul oder nicht *, ward dem Ambt Diener solches zu
exequiren befohlen, wenn der Schulmeister klagen würde, ob gleich die
Klage beim Hn. Bürgermeister nicht geschehe. |
Laut der Liste der Kirchenvorsteher 1648 - 1716
zieht der Kirchenälteste Bartel / Bartolomeus Bolt,
Hof GrZ 08, 1662
weg. Sein Nachfolger Henrich Henrichsen,
Hof KlZ 05, wird
1664 abgesetzt. Ihm folgt Peter Dietert,
Hof GrZ 17, bis
dieser 1667 nach Herzberg umzieht. |
* Hr. BrgMr. Johann Wahl hat ao. 1746 ein gleiches
verordnet u. den Schulterminu von 5. bis 15. Jahr gesetzet
* Hr. BrgMr. Wahlen Verordnung daran ist beygelegt. Neu Kirchenbuch
p. 614 in extensio
#) ad voc. 7 Jahr Solche Verordnung hat auch Hr. BrgMr. von Boehmeln, in
Specie vor Sperlingßdorff gegeben ao. 1726 d 7. December datirt u. ao.
1727 den 8. Novemb. wieder repetirt. |
Johann Wahl
Bürgermeister 1735 - 1757
Gabriel von Bömeln Bürgermeister 1708 - 1740 |
Folgende Zeit wurde
mein Stuel und meiner Frauen Bank neu gebauet und verfertiget, doch ohn
einige Beschwerd und unkosten der Kirchen und der Nachbarschaft, sondern
es hatte im Vorigen Jahre ein Schneidergesell, Hans Nieber,
welcher zu Kleinen Zinder gestorben, mir 20 thl. von den seinen
Zugesaget, davon machen zu lassen, was ich wolte, nach seinem Tod,
welche mit Bewilligung S. Gn. des Hr. Bürgermeisters dazu genommen
worden und aufgangen sind. |
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Sterbeeintrag vom 05.02.1662:
"Ist ein Schneidergesell, Hans Nieber von Damitzsch zwischen Torgau und
Wittenberg in Sachsen, zu Kleinen Zinder bey Arent Kretlau [Hof KlZ A11]
gestorben, welcher gegen mir die Ursach seines Todes den Ziplauschen
Bauren gegeben, theils die zu Rostau, auff seiner Hochzeit gewesen, 8
Tage vor seiner Krankheit, und ihm zu ihren Sauffgelach Zwingen wollen,
und nach dem er nicht gewolt, auff ihn gefallen, und an seinen Leib
haden gethan, mit gehaltener Leichpredigt Christlich begraben worden." |
Im Kb Praust findet sich nicht ein entsprechender
Heiratseintrag. |
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