Michel Hancke: Die
Herren des Werders ...
Klein Zünder / Klein Zinder |
aktualisiert 12/2020
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transkribiert von Angela Teterin |
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Wir Bürgermeister vnd
Rathmanne Der Stadt Danzigk thun kundt jedermänniglichenn, denen solches
zu wießen belanget, das nach dem vnßere unterthanen Zum Kleinen Zinder
im Stüblauschen Werder, dießer Stadt gehörigk, gelegenn; ihre alte
Handtfeste, die sie bis des Ordes voriger Zeit gehabt, verlohren vnnd
ihnen abhendig wordenn, auch über Menschen gedencken, Dero eregemister
wens alß ihrer ordentliche Obrigkeit angelanget vnd gebeten, ihnen eine
Nouwe (neue) Hand feste zuegeben p So haben wier mit Weisse vndersucht,
was von alters zu dießem selbigenn dorffe gehöret sind, das feld binnen
des Dorfes grentzenn, so alß es richtich ist, messen Da sie befunden,
inhalten die vierzig K Huben, wovuon sie in Altenn Jahren gezeichnt (die
Vier freie Huben außgenommen) von Jeder Huben Zwey marck weniger Vier
Schk.. guttes geldes, Volgendes alß das Werder vornem blieben die
Nieder Dörfer durch viele Ausbrüche vnd überflutige Weßerunge auch durch
ihre eigene nachleßigkeit, daß sie ihre graeben, Waßergenge ordentlicher
weiße nicht gehalten in verringerungn vnnd verderb gekommen, ist ihnen
der Zins vor ein Zeit gelindert, das sie gahr eine geringe Summa
gezinset. Nun aber Gott danck durch Schickunge des Allerhöchstenn, die
dörfere vnnd felde Zur vorigen Uhrbar vnnd |
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Verbeßerunge geraten,
ist der Alte gebührlicher Zins von ihnen gefordert Zuerlegenn vnnd
Zuebezahlenn, wie billigk, vnnd weil sie nicht mehr gestendig geweßenn,
alß Dreyßig Huben, in ihrenn Bestenn zue haben, vouon (wovon) Sieben vnd
Zwanzig Zinsbare vnd drey freye + huben sein, + Schulzen
haben sie auch nicht mehr verzinset. Darzu auch scharwerck dem Hoffe
Greben Zuegeleisten sich geweigert, Derowegen einer gutt fueg vnnd
verstecke gehabt, die zehen huben, so uebrieg befunden, ihnen
zuentziehenn, vnnd andern Zuvermietten, Sie aber in Demut vleißig
gebeten ihre armut vnd durffttigkeit anzumercken, auch das sie solcher
zehen Huben nicht entraten können, so ferne sie ihre Pflichtn zu
repariren der Demme vnnd Houe (Höfe) geleisten sollten, sich darneben
bewilliget, nicht allein von dem zehenn Huben, sondern auch von den
andern Huben, die sie vnßern? (vesten?, unten?) in besitz haben scharere
H (Hand-) vnnd Hofdienst zuegeleisten, wann sie Darzu gefordert werden,
gleicher gestaldt vnnd nach anzahl wie die Wotzlaffer, GottesWalder,
Herzberger p thun müssen, demnach das die zehende Hube zue dem Schulzen
ambte wie vormalß frey sey, Bittende Jues |
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durch eine
Verschreibung oder Handtfeste des alles gunstigliegene Zuversichernn.
Worauf wir alß dieß viellmehr gewogenn ihrer Unterthanen gedeye vnnd
wolfart zuebeforderen, alß das sie undergangk solten geraten ihnen aus
gunsten verbliebene den Schulzen, Matz (Max?) Duffer vnd den anderen
einwohneren dieses Dorfes Kleinn Zinder nachgegeben vnd eingereumet
solche vierzigk Huben, wie die in ihren grenzen bereiset vnd Zugemeßen
Erblich zuebesitzen zuegebrauchen vnnd zu genießen mit aller nutzbarkei.
Des soll die Zehende Hube dem gedachten Matz Duffer seinen Erben vnnd
Nachkomlingenn, die mit Zuelaß vnnd Bewilligungk des Erbaren Raths
dieser Königlichen Stadt das Schulz amt bestiegen werdenn Zinsfrey sein
Zugebrauchen, dennoch das er vnnß, alß der Obrigkeit die Schulzen
Pflicht geleite wie andere Schulzen im Stüblawischen Werder, so dieser
Stadt vnterthanen schuldigk sein. Das Berichte soll dem Schulzenn auch
gebueren ordentlichenn gebrauch nach Zuehalten, unnd was vor blutt unnd
blour gebüsset wirdt, soll dem Schulzen gebuerenn Zuentpfangen darzu das
drietten Pfennigk von den wunden, die andern Zwey theil so woll Strassen
vnd Übergericht thun wier vnnß alß der Obrigkeit vorbehaltenn, denn den
Übrigen Sechs vnnd dreyssig Zins bar haben, sollen die Einwohner dieses
Dorfes schueldig sein vnß und vnßern Nachkomlingen als den Rath dieser
Stadt zueZinsen auf Lichtmeßen von jeder Huben drey markh SechsZehen
schott gangbarer Münze 20gl vor eine Mark gerechnet. |
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Darzue sollen sie dem
Pfarrherr da sie zur Kirchenn gehörenn von y derer Huben gebenn einen
Scheffell gersten, vnnd dem Herren Bischof sein gebüer wie von alters
gebenn. Im Scharwerck unnd Hoffdienste Zuegeleistenn sollen sie sich
vorgemeltenn dörffern noch an Zahl vorgleichen
Zuer Vrkundt vnnd
gezeugnus deßenn, haben wier vnßer Stadt Siegel an dießen Brief
wissentlichenn tuen hengenn Der gegebenn ist Zue Danzigk im Jahr vnsers
Herren Füffzehenhundert Ein vnnd Sechzigk denn Sieben vnd Zwanzigsten
January |
Währungsverrechnungseinheiten: 1 Mark = 4 Vierdung = 24 Skot = 48 Groschen
=
60 Schilling = 720 Pfennig. Siehe Max Foltz (1912), S. 17 |
Klein Zinnder
Hatt xxxvi (36) Huben
Üpliche Zinße ƚ (½) ii (2, d.h., Ʃ 2½) marc ohne iiij (4) drott uf
Lichtmeßn.
Summa Lxvi (66) Marc,
auch Zinsen die iij Mark (3) vnd v. (5) drot vor j. (1) Hube vnnd viij
(8) Morgen, gelegen in dem Werder, genanndt Alde Fehre.
Jene Zinßen, die iiij
(4) marc ohne viij (8) drott von ij (2) Hueben Übermaße.
Summa Lxxij (72) marc
vnnd ix (9) drott. |
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Daß Dorff
hatt 40 Huebenn darin
sein vier freihe Hueben, 15 Nachbarn, sollen
nach Huebenzahl 10 Herdfuer [Feuerstellen] haben,
ihrer
sein aber Zwölfe, die einnahmen gehören
nach dem Großen Zinder Zur Kirche |
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1592, 24 May
Peter Kruse Schulze
juravit (Latein: "er hat geschworen")
Nachbar
Hof KlZ 04 |
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Schöppen
1592, 24 May - geschworn
Borchard Behm
Barthelmes Wiedheubt
1608, 6 Febr.
Georgen Holland ist in des verstorbenen Borchardt Behm Zum Scheppen
verordnet worden
- juravit
Georgen Holland: Eventuell Vater von Paul Holland,
Nachbar Hof GrZ A04 |
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Rathleute
1592, 21 Mai : haben geschworen G.
Hans Freter
Bartel Wiedheubt
Peter Bolhagen
George Hase
1593, 10 July : Hans Schumach - juravit
1594, 6 Aug : Borchard Behm
1594, 6 Aug : Michel
Bielow - geschworen
1604, 3 July :
Valtin Schumacher
Peter Spankauen -
geschworen
Joachim Halpape
1610, 28 Juny : Michel Freter - juravit
1615, 5 Febr. : Gergen Klatte - juravit
1617, 6 Febr : Peter Muggenborch
Nothman
-
juravit |
Ergänzungen:
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Hans
Schumacher: Sein Hof ist unbestimmt. † ??.??.1648 (Tag und Monat sind
nicht angegeben)
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Peter
Spankau: Hof KlZ A12
† 01.01.1650 von Peter Spankau, der Eltere, Hausfrau
† 09.08.1654 von Peter Spankau
-
Michel
Freter: Sein Hof ist unbestimmt. † 03.10.1652 - Pestepidemie
Gertrud Freter, vermutlich seine Ehefrau, † 15.07.1653 -
Pestepidemie
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Die Nachbarn
1592, 24 May : Borchardt Behm 2 Hueben
Peter Spankau
- Hof KlZ A12 |
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1592 : Thomas
Gödeke 2 H, 20 Mg
Georgen Hollandt
Vermutlich Vater von Paul Holland,
Nachbar
Hof GrZ A04 |
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1592 : Peter
Bulhagen 4 Hueb.
Greg Frahm |
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1592 : Valten Schumacher 2 H. 20 morg. |
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1592 : Hans Freter 4 Hueben
ein Gerdtner Hauß
Michel Freter
Merten Voße
Paul Fenner |
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1592 : Hans
Schumacher 4 Hueben
2 Gerdtner Heüser |
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1592 : Peter Kruse Schulze 4 Huebe frey |
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1592 : Georgen Curt
1 Hube 10 morg.
Mattis Stahlen |
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1592 : Georgen Hase 4 Hueben
Greg Klatte |
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1592 : Hans Fischer 1
Huebe 10 morg
hatt zwo Gertnere unter einem Dache, die gehoren Paul Grundeisen einem
Gertner
zu
1615 : Marten Stael |
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1592 : Barthel
Wiedeheib 3
H. 15 morg.
1615 : Michel Wiedheubt |
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1592 : Jacob
Curtsche 2 Hueb. 15 Morg. |
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1592 : Hans Eggert 2
Hueb. 20 morg.
hat ein Gerdtner Hauß, das gehöret Mart Preußen zu.
Joachim Halpape |
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1592 : Peter
Muggenborch 1 H. 10 morg |
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Dies Dorf hatt
einen Krugk undt
eine Hakenbuede |
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1592, 24 May : Georgen
Curt ein Krugk
undt Hakenbuede zusamen |
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Paul Grundeiß hatt 2
Ger-
tnerheuser unter einem Dach |
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Georgen Geeßke ein
Zimmer-
man hatt ein Gernerhauß
auff Hans Eggert halben Hu-
ben, so er von Mantzken ge-
kaufft - Noch hat er
ein Klein Heuschen |
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Borchardt Behme hatt
ein gert-
ner Hauß
Peter Müggenborch hatt Zwe
Gertner Heuser unter einem
Dache. |
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Hans Manzke hatt sein
eigen Haus und Garten
darin er selbst wohnett.
welches er dem Joachim Ha-
berstein verkauft |
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Urban Pehrman ein
Leinen
wehber hatt seinen eigenen
Gartten, gibt der nachbar
schaft grund Zinß
Jacob Behme ein frembder
hatt sein eigen Gertner hauß
auff Schirmachers Huff-
schlage, darin wohnet Tho
mas Frede |
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Maz Preuße hatt sein
eigen
Gertnerhaus auf Hans Eggerts
Hueffschlage |
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