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Nachbarn und Hofbesitzer in
Groß und Klein Zünder vom 17. bis 20. Jahrhundert

Groß Zünder

               
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KlZ Lehrer

 

 

Kb Chronik Anno 1734

Anmerkungen

October

In blauer Schrift: Nachträge am Rand von Prediger Johann Moneta

Worin ich nun aber besonders meinem Kirchspiel, in Specie Großzinder, diese Zeit über bin zum Nutzen und dienst gewesen, ist folgendes: daß nehml.

 

1) der hl. GenFeldMarchal meinen Leuten und beyden Dörffern in hoher Person und mündlich alle Gnade und Schutz verheißen, ja auff meine unaufhörliche Fürsprache / welche Ihro Excell. zu dero großem Ruhm, doch niemals müde wurden / sich erklähret. und die ordre auch würklich außgegeben: fals auch das gantze weite  Werder im feuer auffgehen solte, daß doch Groß und Klein Zinder solten verschont seyn und stehen bleiben. Gott gab auch Gnade, daß weder Kirche, Pfarrhauß und Schule noch auch die Höfte im geringsten sind gefährdet worden.

2) Würkte ich bey Ihro Excell. vor beyde dörffer eine eigene schriftl. Salvaguarde oder Libertation auß, krafft welcher sie gewalt mit gewalt vertrieben und sich vor allem Ungestüm schützen kunten, denn es mußte ihnen nicht einmal gedrauet, noch weniger etwas mit Gewalt genommen werden, oder sie konten den Gewaltthuenden gefangen und gebunden ins Lager zur Straffe bringen.

3 Dem Christian Köpke, Nachb. von Großzinder, der mitsamt seiner Frau in der Ohra in arrest saß, weil er proviant in die Stadt gebracht hatte, habe ich wieder loßgebeten, desgleichen sein Höffchen, das dan angesteckt werden sollte, und deswegen schon außgeräumet ward, durch Gottes Gnade vom feuer und Untergange errettet.

4) habe ich durch meine interception den obengedachtem Leutn. wegen der pretension vom Gen.Krigs-commiss. abgehalten und solcher gestalt die große Noth und anscheinende Gefahr nechst Gott glücklich abgewandt.

5) Ward bey der Gelegenheit auch den Obristen der Regimenter so an Großzinder addressirt waren, ordre ertheilet, meinen Dörffern in keynerley weise lästig zu fallen, oder sie mit drauen und Gewalt zu forciren, sondern in allen Stücken mit ihrem Vermögen und gutem Willen zufrieden zu seyn.

 

Daher geschah es, daß sie an proviant, fourage und besonders Geld so viel lieferten, nicht als sie solten, sondern als sie konten, und es ward alles angetient [ angedient ?]. Desgleichen wurde ihnen der powoden wegen für allen andere dörffern connivirt [nachgesehen], daß sie dem ungeachtet ihre Sommer und Wintersaat, ihre Heu- und Korn-Augst noch haben bestreiten können, welches andern Orten nicht so hat gelungen. Auch ist ihnen niemals ein Pferd oder sonst ein Lamm mit Gewalt genommen worden, daß sie also in allen fällen möglichstermaßen menagiret [menagieren = sich selbst verköstigen] wurden für andere. Selbst der hl. FeldM. wie er einst die Schultzen auß etlichen Dörffern zu sich nach der Ohra in gewißen affairen hatte zuentbieten laßen, ließ nach geendeter audience die übrigen gehen, wohin sie wolten; aber die Großzind. deputirten, dem Sal. Eichholtz p. t. Schultzen *

 

* denn der eigentl. Schultz Pet. Schumacher hatte sich mit Frau und Kind nach der Stadt bald Angfangs begeben. Und nach ihm retirirte sich auch Gerg Kling nach der Stadt doch blieb seine Frau hier. Sonst ist von den anderen keiner weg gewesesen, sondern waren alle geblieben.

Peter Schumacher (II),
* 1699, † 1761,
Nachbar Hof GrZ 05, Schulz, Kirchenvorsteher, Schöppe, Schlickgeschworener.

und Andr. Wulffen, Nachb. von hier, behielt er in seinem quartir und speisete sie von seiner Tafel, und ließ ihnen auch Wein und Bier reichen. Wenn er in GroßZind. war schickte er zuweilen wol einen officier ins dorff, der die Leute befragen mußte, ob sie auch irgend von den Russen molest [verkürzte Form von molestieren = belästigen] hätten, oder Schaden, so solte ihnen alle Satisfaction angedeyen, wenn sie es nur anzeigen würden. Ja wie ich bey meiner Abschiedsaudience in der Ohra an seiner Tafel bey ihm  zur Seite saß, brachte Er unter anderem einen pocal mit diesen Worten auß: auf die Wolfarth der Stadt Dantzig  und aller ihrer Ländereyen, sonderlich von Groß und Klein Zinder! Worau alle Anstehende am Tische selbst seine Frau Tochter und Schwiger Sohn bescheid thun mußten, daß also der herr gegen diese beyden dörffer viel Gnade gehabt. **

 

** die aber von Nachbarn um dies Dorf diese Zeit über sich vor andren verdientgemacht haben sind:
1) Sal. Eichholtz
2) Gerh. Kohl wegen Einrichtung aller dinge.
3) Mich. Hendrichs wegen ...
4) Chr. Köpke aber hat bey erster Ankunft der Rußen fast alle ...

Salomon Eichholtz, * 1697, † 1755, Nachbar Hof GrZ 04, Schulz, Kirchenvorsteher, Deichgeschworener, Deichgräfe

Gerhardt Kohl (II), * 1676, † 1757
Nachbar Hof GrZ 01, Kirchenvorsteher, Deichgraf, Schultze

Michael Hendrichsen,
* ca. 1694, † 1758,
Nachbar Hof GrZ 03, Schulz, Teichgeschworener, Teichgräfe

Christian Köpke (II), * 1678, † 1739
Nachbar Hof GrZ 16

6) habe ich die durchmarsche so wol der Regimenter, als auch besonders der artillerie / davon sub dato 1. May sff. / welche den Leuten hier insgemein des Nachts groß Ungelegenheit causirte, ... sie künftig eine andere tour nehmen mußten, nehml. von Käsemark gleich auf Letschkau und dann Großzind. am Gremlitzischen Ende gehen Vorbey nach Trutenau, Grebin und dann so ferner nach der Höhe zu. das ist die Uhrsach warum der ander transport von der extraordin. großen Rußl. artillerie durch GroßZind. nicht gekommen ist. Endlich

7) habe ich durch meine Vorstellung die große Menge Pferde / davon sub dato 12. Jul. sqq. / von der GroßZind. Ländereyen fortgeschafft, sonst hätten die leute sich weder einen Heu- noch Korn-Augst vorstellen können, so die Pferde nicht weggekommen wären. Demnach habe ich, kurtz zu sagen, meine Leute hier durch Hülfe Gottes für Feuer und brand, für Raub und aller Gewalt geschützet, und sie alle in beyden Dörffern durch meine gute officia bey hauß und hoff, beyden Kirche / außer was sie freywillig gegeben haben / Getreyde, und aller ihrer Haabseligkeiten erhalten, ja auch Frembden gedienet. Die Letschkauer hatte ich beym hl. FeldM. zweymal frey gemacht daß sie frey und sicher ohne alle Gefahr in ihre Höffe zurückkehren solten; aber sie wolten dann hernach doch nicht; so haben sie denn auch ihren ruin bloß sich selber zu dancken. Vor die Stüblauer und Gütlander mußte ich einmal intercediren, weil man ihnen alles Vieh, so sie noch hatten, mit Gewalt fortgetrieben hatte. Aber der hl. FeldM. gab sogleich ordre, dem officier, so das gethan hatte, nachzusetzen, ihn in arrest zu nehmen, und den leuten all ihr Vieh wieder zu restituiren. So auch geschehen. Die Supplipen [Bittgesuche] so ich denn vor die GroßZinderschen, Trutenauer und Neuendörffer überreichte, wurden von Ihro Excell. auch stets gnädig angenommen. Aber daß Undanck der Welt Lohn sey, erfuhr ich hirbey zur gnüge : doch wunderte ich mich über Fremde so sehr nicht, die mir sonst nichts angingen; als über meine Großzindersche Erliche [?] derselben mortificirten [demütigen, beleidigen] mich vor alle mein ihnen erzeigten Liebesdienste also, daß ich in eine schwere Krankheit fiel, mit der ich mich über 14 Wochen schleppen musste, denn man that mir allen vorsätzlichen tort, Verdruß und

 

Schaden an. Sonderlich habe ich von Jacob Langen und Corn. Gißbrechten vieles erlitten, denn es zwey extrem-böse Nachbarn sind. Zur Dankbarkeit ließ man mir mein mehrestes Land, 81 Morgen, ungewirtet liegen, wodurch ich hir an meinem Salario auff fl. 1000 eingebüßet. Was ich noch an Heu / außer dem was mir die Rußen sub dat. d. 12. Jul. consiret [zugestehen] / an Weiden oder sonst vom Lande hätte haben können, haben sie mir, ungefragt und unerlaubt, sonderlich obbenannte abrücken und abfressen laßen, daß ich auf diese Weise auch nichts profitiren könne. Ja man wolte mir nicht einmal ein Heu-Stück von 10 Morg. nur an einer Seite berücken und 9 Morg. haberland pflügen und beschicken; vielmehr meynten sie, und brachtens auch im gantzen Werder auß, sie hätten mich die gantze Zeit über fast erhalten, denn sie, wenn irgend der hl. FeldM. hergekommen, mir so viel zugebracht, daß ich noch etliche Wochen mit meinem Hause Menschen so wol als Viehe hätte leben können. Aber sie sind mir nicht mehr als zweymal zu hülft gekommen, nehmlich 1) zu der Mahlzeit am 7. May, gab Großzinder 1 Kalb, 13 Paar junge Hünerchen, 12 Pfund Butter, 1 Schincken, 2 Schock Eyer und 1 jung haaschen; 2) und zu der Mahlzeit am 15. May gab Großzinder 1 Haasen, 5 Kuchel; Kleinzinder 1 Haasen, auch 1 Schincken, wozu auch die Trutenauer kamen, die auß Erkenntlichkeit vor ihm angebrachte Supplipe auch brachten 1 Lamm und 1 Schincken. Noch schickte am 25. May Großzinder 1 Lamm, 1 Paar Capaune und 1 Henn zu mir ins Hauß, welche aber der Fürst und General Uruphow, der damals zur Nacht bey mir war, zu seiner Küche mit bekam. Das ist nun alles miteinander, und das ging auch alles so gleich auff, und was noch übrig blieben war, nöthigte ich die Nachbarn selbst, so bald nur die frembden Gäste weg waren, an dem gedeckten Tische zu verzehren, welches auch geschehen; daß ich also nichts über behalten geschweige noch viel Zeit darnach mit meinem hause davon hätte leben können. Das ist wahr, das bier habe ich in dem fall auß den Krügen auffs dorffs-Rechnung hohlen können, und fourage vor die Pferde gab das dorff auch her; aber was hievon übrig blieb, selbst bloßes Gras, ward sogleich vom dorff wieder zurückgenommen, ohne daß ich das geringste davon vor meine Pferde hätte begehren sollen und wollen. Aber es ist hier schon ein solch undankbares clima. Selbst wie der hl. FeldM. den 10. Sept. bey mir zum Abschied noch eingetreten war, kam Niemand, der ihn vor alle erzeigte Gnade, wie es wohl billig gewesen wäre, gedankt hätte. Es war ihnen sehr hinderlich, daß er hier war, da sie vorhin fast alle Stunden zehleten, da er herkommen solte.

Jacob Lange (II), * 1699, † 1780
Kirchvater, Nachbar Hof GrZ 16

Cornelius Gisbrecht, * 1704, † 1742
Nachbar Hof GrZ 02

Jetzo hieß es, wäre der Prediger nicht hier, so würde ihn der Geyer auch nicht hergeführt haben : was wär es denn, daß ich ihm so sehr wär zu Nutzen gewesen, sie wüßten  sich nicht zu besinnen, hätte ich je was gethan, so wäre es meine Schuldigkeit gewesen.

 

Die einzige Uhrsache ihres Unwillens war, daß sie bey der Gelegenheit etlichen auß seiner Seite ein Mund voll Eßen geben mußten, gerade als ob sich der herr nicht mehr umb sie verdient gemacht hätte, als ... Seine Kleine Escorte von 24 Husaren wolten sie auch ungern auf das eine Nachtquartir aufnehmen, sie kontens aber nicht füglich decliniren. Es wurden auch 8 Pferde zum Vorspann vor 2 Kutschen vor Geld nur biß auf eine Seite nach Maußdorff verlanget, aber sie machten hir auch darüber viel Schwierigkeiten, biß sie endlich mit harten Worten vom General-Adjutanten dazu gebracht wurden, daß sie diese Vorspann außmachten, die ihnen zu 26 gl. vors Pferd gleichwol bezahlt wurden, und auff den Morgen den Tag bald frühe zurück kamen. Das war nun freylich wol unhöflich genug, jedoch es ist Gott sey dank! alles fürüber. Nachgehands kamen doch meine Großzinderschen in etwa zur Erkenntnis, wie ich nicht allein viel Schaden dis Jahr gehabt hätte, sondern doch auch so manches dem dorff zum besten verbrachet hätte, wie ich denn zur bewirthung des FeldM. nach bewandniß der damaligen Umbstände, nichts gespahret habe, daß ich ihn nur ja in beständiger Gnade gegen mein Kirchspiel erhalten möchte. Derowegen schenkte mir die Großzinder. Nachbarschafft den 3. Novemb. einen schönen ausgewachsenen Stir, den sie vor 44 fl. erkauft hatten, der doch über 50 fl. werth gewesen. Es hatt ihnen aber ein besonderer casus dazu Gelegenheit gegeben, nehml. ein gewißer Mann allhier ließ mir den Stier / weil ich eben ein Vieh gegen den Winter suchte / von selbst schon im Sommer vor 36 fl. antragen, mit bitte, weil er noch einen hätte, daß ich doch sagen solte, es wären beyde mein, damit ihm selbige von den Russen nicht möchten irgend geraubt werden. Ich versprach es, doch wie die Russen schon fast fort waren, und also alle besorglichkeiten aufhörten, meynte er, er könte mir den Stir nicht unter 18 ... oder wenigstens 44 fl laßen, das ich aber nicht wolte, sondern ich wolte beym vorigen accord  verharren. Da wurde nun die Nachbarschafft resoluirt doch in etwas ihre Erkenntligkeit gegen mich zu erzeigen, und selbigen Stir vor den Preiß zu erstehen und mir zu offeriren. Wozu auch in etwa die Vorstellung des hl. burgerM. dem ich Nothhalber ihren Undanck und mannigfaltigen mir causirten Schaden klagen, und umb remerdirung [Schadenersatz] habe bitten müßen, mag geholfen haben, daß es also gekommen. Dem sey nun wie ihm wolle, so war mir dis Geschenck dennoch sehr angenehm, daß ich ihnen vielfältig Gottes Seegen davor ange...schet habe, und noch
an... Gott vergelte ihnen allen das Gute, so sie mir aus gutem hertzen jemals erwiesen, und das böse rechne Er ihnen nicht zu.

 

Indessen kan ich doch den Schaden den ich dies Jahr allein in Großzind. und hauptsächlich selbst durch meine Leute erlitten mit allem fug über 1400 fl setzen. Der Christian Köpke hat mir vor die Befreyung seiner und seiner Frauen nicht einmal gedancket, als nur ungefehr im Vorbeygehen. In Kleinzinder hat des Sel. Mich. Kohls, Teichgeschw. und Schultzen daselbst nachgebl. Witwe mir ein Mittel-Schwein geschenket: auch offerirte mir Sal. Ziemen den 27. May 13 Pfund butter, und 40 Zwerge [?],  diese vor mich, und jene zum traetement des FeldM. auf d. 28. May. Sonst von den andern hat mir nicht einmal einer gedanket mit Worten, geschweige mit Werken und in der That selber. Transeant! [Sie ziehen vorbei!]

Michael Kohl, * 1691, † Danzig 1734
Nachbar Hof KlZ 06, Kirchenvorsteher, Teichgeschworener, Schultz in KlZ. Als die russische Armee kommt flüchtet er in die Stadt und stirbt dort.

Salomon Ziemen, † 1746
Nachbar Hof KlZ 12

Als den XVI. p. Trin. [ Wohl der 10. Oktober] haben die Dantziger Herren Deputirte in Petersburg bey der Rußl. Kayserin offentliche audience gehabt, worauff sie auch allerseits zum Handkuße admittirt worden. Eine nachdrückliche Rede hibey hielt der her Wahl, welche vom Krigs-Vice-Cantzler, Grafen von Ostenau [?] im Namen der Czarin gnädig beantwortet wurde. Was nun sonst noch die hhll. Dep. zur Stadt  besten daselbst ausrichten werden, wird die Zeit lehren. Die Gazetten schreiben zwar de dato 12. Octob. auß Petersb. wie die Czarin von ihrer pretension [Anspruch, Forderung] an die Stadt, der bürgerschafft zum besten, noch 50.000 Rubels hätte fallen laßen, aber man hat doch noch keine Gewißheit davon, biß die hhll. Dep. werden nach Dantzig retourniret seyn. Indeßen verlautete, daß die Czarin nicht 50.000 Rubeln, sondern 12 Tonnen Goldt von ihrer pretension, die 30 Tonnen Goldt beträgt, außer den 12.000 Dukaten, so der FeldMarchal vors Glocken-Geläute währender Belagerung der Stadt als eine mulctam [Buße, Strafe] bekommen, hätte der Stadt aus Gnaden erlaßen, daß sie von den 3 millionen Ihr nur 18 Tonnen Goldes abträgt, als eine Erstattung der von Ihr gemachten Kriegs-Unkosten.

 

Der König Augustus habe gar pretendirt von der Stadt an Kriegs-Unkosten 800000 rl. [Rubel] wegen Verweisung seines Residenten, des Baron Frenßdorff 100000 rl und vor seine artillerie besonders 20000 Dukaten, und wiewol er seine pretension biß auf 500000 rl. gemindert, und die Stadt ihm auch würklich 300000 rl accordiert, termins-weise zu liefern, so sol doch vor geschehener Wiedergabe der Münde kein Anfang dafür gemacht werden. Gott wolle in Gnaden alles zum guten Ende bringen.

Martin von Frensdorff,
* 1669, † 1736,
kursächsisch-polnischer Diplomat. 1728 zieht er nach Danzig, von wo er 1734 während der russischen Belagerung durch den polnischen König Stanisław Leszczyński ausgewiesen wird.

November d. 1. Stellete sich der Winter noch zeitlich ein, und war ein Schnee über eines Schafs-Vieh gefallen, der wol etliche Tage liegen geblieben. Doch der gantze Winter war nicht rau die Weichsel stand schon ab 31. Jan. 1735 offen und ging das Eyß meist weg.